Presse 2000 - 2009

2000-04-12

Buntes „Fenster der Stadt"

Schüler gestalten das neue EXPO-Touristik-Büro auf der Nordwolle

VON NICOLE BAUMANN

Die kreativen Umgestaltungen für das „Das Fenster der Stadt" laufen auf vollen Touren. Über den Fortgang der Arbeiten an der Touristik-Information stelle, die für die Zelt der EXPO im VHS-Gebäude auf der Nordwolle eingerichtet wird, überzeugten sich gestern Vertreter der Stadt, des Verkehrsvereins, des Projekts 2000 und der VHS.

Gemeinsam mit dem Künstler Jürgen Knapp sind einige Schüler der Jugend -Kunstschule sowie der Schule an der Hohlbeinstaße derzeit damit beschäftigt, die Räumlichkeiten der Informationsstelle bunt und kreativ zu gestalten. „Das Touristik-Büro soll in ein baugeschichtliches Miniatur-Delmenhorst umgewandelt werden", erzählt Oberstadtdirektor Dr. Norbert Boese, „An den Wänden wird man dann ab dem 1. Juni bekannte Delmenhorster Fassaden aus Pappmaché wieder erkennen. Zwar sind diese Bauten, wie das Delmenhorster Rathaus, hier nicht ganz farbgetreu wiedergegeben. dennoch konnte ich mir vorstellen, es bei der nächsten Renovierung rot anstreichen zu lassen", scherzte Boese.

Auch Büsten von Personen, die entscheidend die industrielle Entwicklung in Delmenhorst angetrieben haben, werden zukünftig das Informationsbüro zieren. „Beispielsweise sollen die Köpfe des ehemaligen Bürgermeisters Erich Koch und des Rathaus-Architekten Heinz Stoffregen über dem Raum schweben und die neuen Impulse der Stadt sozusagen beobachten", erläutert Knapp.

Ein besonderes Highlight des neuen Büros wird nach Meinung von Claudia Körner-Reuter zweifelsohne der Verkaufstresen werden: „Der Künstler Jürgen Knapp baut einen speziellen Container in einer außergewöhnlichen Form", meint Körner-Reuter. „Verrückte und historische Elemente fließen dabei ineinander."

"Delme Report"

Jürgen KnappArbeiten in einem "gläsernen Atelier"

2000-05-24

Australien rückt in greifbare Nähe

Expo-Vorbereitungen: Neues Info-Magazin - Tourist-Information öffnet am 1. Juni

dam Delmenhorst. Eine Woche vor dem Start der Expo präsentiert die hiesige Expo-Gesellschaft P 2000 nicht nur eine Auswahl an Souvenirs für die Besucher, sondern auch eine 16-seitige Info-Broschüre über das Nordwolle-Gelände. Unter dem Motto „Ein neuer Stadtteil entsteht" werden die beiden Projekte „Wohnen und Arbeiten an der Datenbahn" und „Zukunft Alter - Service-Wonnen" sowie die vier Bauträger für das Gelände vorgestellt. Hinweise auf das Expo-Variete'', ein Lageplan und ein Verzeichnis der auf der Nord-wolle ansässigen Firmen und Einrichtungen ergänzen die Broschüre. Aus Krankheitsgründen wird dagegen der geplante umfangreiche Katalog nicht mehr pünktlich zum Expo-Start erscheinen. Er dokumentiert die Umwandlung des Geländes von der Industriebrache zum neuen Wohnquartier,

Broschüren und Souvenirs sind unter anderem in der Expo -Tourist- Information erhältlich, die am 1. Juni um 10 Uhr in einem Raum der Volkshochschule/Ecke Turbinenhalle eröffnet wird. Der Raum wird von Kindern und Jugendlichen der Jugendkunstschule unter der Leitung von Künstler Jürgen Knapp gestaltet.

Für den Verlauf des Expo-Kulturprogramms zeichnen sich unterdessen Erweiterungen ab. Laut städtischem Expo-Manager Bernd Müller-Eberstein seien die Gespräche mit Australien über die Darbietungen von Künstlergruppen auf dem Nordwolle-Gelände „sehr konkret". Es seien "Termine im September im Gespräch. Von Delmenhorster Seite sollen der Transport vom Expo-Gelände in Hannover zur Nord wolle sowie eventuell Unterbringungskosten bezahlt werden. Die Kulturbeiträge könnten sowohl als kostenlose Open-air-Veranstaltungen als auch als Vorführungen mit Eintritt ins Programm genommen werden. Dies werde noch abgesprochen. Unklar sei weiter, ob die anderen ehemaligen Wolleliefer-Länder Südafrika und Argentinien Beiträge in Delmenhorst anbieten, da deren Programm für Hannover noch nicht stehe.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappDerzeit noch eine Baustelle ist der Eckraum der VHS, der Tourist-Info werden wird. Künstler Jürgen Knapp (r.) baut mit Assistent Otto Groote gerade den Tresen in Form der Graftanlagen. Foto: Schilling

2000-06-02

Neuer Pavillon empfängt die Expo-Besucher

Einweihung im VHS-Gebäude - Informationen und Führungen über das Gelände

dam Delmenhorst. Pünktlich zur offiziellen Expo-Eröffnung hat gestern der Verkehrsverein sein vorübergehendes Informationsbüro in einem Eckraum der Volkshochschule auf dem Nordwolle-Gelände eingeweiht. Oberstadtdirektor Dr. Norbert Boese nannte den von der Jugendkunstschule und Schülerinnen der Realschule an der Holbeinstraße gestalteten Raum ein „ehrliches Info-Touristbüro", das nicht von der Stange komme. In der Mitte des Raumes steht der vom Künstler Jürgen Knapp gestaltete Tresen, an dem Informationsmaterial, Karten und Souvenirs ausliegen. Hier werden auch die Karten für die Führungen über das Expo-Gelände verkauft, die täglich außer montags um 15 Uhr beginnen.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappNur fünf Expo-Monate lang wird es das gestern eingeweihte Info-Büro auf der Nordwolle existieren. Innerhalb des neuen Tresens bedankten sich Verkehrsvereins-Chefin Claudia Körner-Reuter und Oberstadtdirektor Dr. Norbert Boese für die einmalige Gestaltung des Raumes. Foto: Schilling

2000-08-06

Tag der offenen Tür der „com.media" auf der Nordwolle

Ein Weltdorf dank Computer

DELMENHORST (ab). Die meisten Büros sind ziemlich klein, sodass sich die Besucher des Tages der offenen Tür des „com.media Medienzentrums" auf dem Nordwolle-Gelände in sie reinzwängen müssen. Was den meist älteren Semestern dabei über die Arbeit in der Zukunft erzählt wird, beeindruckt sie - wofür früher viele Arbeitskräfte im Einsatz waren, benötigt man heute nur noch ein ziemlich talentiertes Multitalent: den Computer.

Was ist das eigentlich, das Medienzentrum? Vor allem diese Frage soll beantwortet werden. Dabei werden die vielfältigen Arbeitsbereiche, die auch dem Delmenhorster Expo-Motto „Leben und arbeiten an der Datenautobahn" entsprechen, demonstriert. Dank PC wird die Welt tatsächlich zum global village, zum globalen Dorf. Oder wie es „Public Emotions"-Chef Sven Dittelbach sagt: „Wir betreuen für die Ganderkeseer Firma Umweltschutz Nord Projekte in Südamerika, ohne dorthin zufahren." Dank Computer kein Problem mehr.

Aber nicht nur die Werbeagentur „Public Emotions" profitiert vom Weltdorf, sondern auch „Eye See"-Chef Torsten Tengler. Kunden spricht er nur noch direkt per E-Mailing an, um seine Dienstleistungen anzubieten. Und die sind ziemlich beeindruckend. Das Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" setzt er am PC um: Visualisierung und Computeranimation sind die Stichworte. Getreu seinem Firmenmotto redet er aber nicht, sondern führt eine kleine Präsentation im Studio vor. 3-D-Filme zeigen, wie aus einer Bauzeichnung eines Architekten auf dem Reißbrett eine anschauliche Besichtigungstour eines virtuellen Hauses wird.

Aber das Spektrum der Computer-Arbeit ist wesentlich größer: Bei „Capital City" gibt es einen kleinen Einblick, wie ein Rechner und eine Play Station ausreichen, um ein Computer- und Video-Spiel-Magazin auf die Beine zu stellen. Dazu wummern die Beats des Rennspiel-Soundtracks aus den Boxen. Unkonventionelles Arbeiten.

Nebenan gab es aber auch Besichtigungen der Expo-Häuser auf der Gänsewiese. Die Baufirmen zeigten ihre Niedrigenergiehäuser, die alle so ausgestattet sind, dass problemlos ein Telearbeitsplatz eingerichtet werden kann. Eben dieses Arbeiten an der Datenautobahn. Nettes Detail am Rande: Stadtkünstler Jürgen Knapp präsentierte beim diva-bau-Musterhaus sein Diva-Schaf. Bis jetzt existiert nur ein Modell, doch schon bald soll eine mannshohe Skulptur den Weg säumen. „Das Schaf, das ja thematisch gut auf das Gelände passt, lehnt ganz gemütlich und soll so zum Verweilen einladen", erklärt Knapp seine Skulptur im Raum.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappStadtkünstler Jürgen Knapp mit dem Modell des Diva-Schafes. Fotos: Becker

2000-11-04

Knapp: Erdenmutter aus Ton für Cerkamon-Aktion

Bildhauer Jürgen Knapp stiftet Skulptur

khm Delmenhorst. Er ist - profan gesagt - so etwas wie das künstlerische Aushängeschild der Nord wolle. Bildhauer Jürgen Knapp, am Ende des alten Industrieareals und heutigen Museen-, Medien- und Wohnquartiers beheimatet, half in den letzten Monaten so manchem Expo-Besucher des Außenstandortes mit Rat und Tat weiter, öffnete sein Atelier am Pappelhof neugierigen Blicken und wer Durst hatte, bekam einen Kaffee oder einen trockenen Rotwein auf seiner Openair-Wirkungsstätte serviert.

Zurzeit arbeitet der humorvolle Künstler gut eingemummelt draußen an en letzten Feinheiten seiner skurril-verspielten Widder-Skulptur für eine Wolle-Baugesellschaft. Als Material für seinen Kunststeinguß nahm Knapp zerriebenen blauen Bockhorner Klinker, der noch vor kurzem als Straßenbelag auf der Wolle diente. Die künstlerische Umwandlung wird voraussichtlich in der kommenden Woche vor einem Diva-Haus un-weit seines Ateliers aufgestellt, was nicht zuletzt die Anwohner freuen wird.

Für die Cerkamon-Benefitzaktion vom dk und Deutsch-Russischem Sozial- und Kulturkreis (DRSK) stiftet Knapp eine archaische Figur mit dem Namen „Idol" aus rotem und weißem Ton. Eine Art Erdenmutter mit großen Brüsten und starker Bodenhaftung, meint Knapp.

Wer dieses Idol-Exponat, das im Reduktionsbrand entstand, haben möchte und dabei etwas für den schwer verunglückten Zeichner Cerkamon aus der russischen Partnerstadt Borisoglebsk tun will, kann seine Chance unter den folgenden Bedingungen wahren:   Mindestens 20 Mark auf das LzO-Spendenkonto 039-116058, BLZ 28050100 überweisen und die eigene Adresse nicht vergessen.

Der Verlosungstermin für die klar formulierte Tonfigur und weitere Bilder und Objekte von insgesamt rund 25 Künstlerinnen und Künstlern aus der Region - verbunden mit einer einwöchigen Ausstellung der Stiftungen in der Schalterhalle - wird noch bekannt gegeben. Spendenquittungen werden auf Wunsch gern vom DRSK ausgestellt.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappJürgen Knapp arbeitet zur Zeit vor seinem Atelier am Diva-Widder, der bald auf der Nordwolle stehen wird. Foto: Ernst

2000-??-??

Bestechende Keramikobjekte und Stahlskulpturen

Atelier BerGer: Ausstellungs-Premiere zeigt bis zum 20. Januar Arbeiten von Schnars, Kohnert und Knapp

Von Karl-Heinz Montag

Delmenhorst. Künstler und Kulturinteressierte schienen gestern nur ein Ziel zu kennen. Im neuen Atelier BerGer im Ortsteil Neuendeel der ehemaligen Gemeinde Hasbergen wurde es bereits kurz vor der Eröffnung eng. Die mit Mischtechniken von Gabriele Schnars, Keramiken von Heidrun Kohnert und Stahlskulpturen von Jürgen Knapp aspektvoll aufgestellte Ausstellungs-Premiere darf in künstlerischer Hinsicht als erfolgreicher Start gewertet werden, die Eröffnung einer weiteren Galerie selbst als markanter Gewinn für die hiesige Kulturszene, die sich zuletzt wegen massiver Einsparungspläne von SPD und Unabhängigen in ihrer Bedeutung für das städtische Image arg zurückgestuft fühlen muss.

Durchweg positiv fielen im Atelier BerGer die ersten Kommentare der Besucher aus und viele nickten zustimmend, als Eröffnungsredner Bernd Müller-Eberstein (CDU) das denkmalgeschützte Kunsthaus als „Kleinod" und gelungene Kombination von Kunst- und Kommerzaspekten bezeichnete. Zugleich sparte der Kulturdezernent nicht mit Kritik an der Ratspolitik, Die kommunale Kulturförderung müsse jetzt, nach den großartigen Ausstellung s- und Konzerterfolgen des Jahres, "aufsatteln und nicht zurückfallen in eine kleinere provinzielle Art".

Im Atelier BerGer an der Stedinger Landstraße sind provinzielle Sichten kaum zu erwarten. Auch keine Kopierung hier bereits bestehender Darstellungskonzepte. Galerist Berger will das Augenmerk auf "Format und Können" richten und damit den Blick privat initiierter Stadtkultur über den lokalen Tellerrand öffnen. Die ersten drei Aussteller entsprechen mit ihren individuellen Positionen zudem seiner Vorgabe, Dialoge zwischen unter-schiedlichen künstlerischen Gestaltungsweisen und -richtungen zu ermöglichen.

Schnars offenbart sich als genau hinschauende Portraitistin ihrer Selbst wie auch ab spannend agierende Protagonistin abstrakter Landschaften, die sie in furioser Mischtechnik auf die Leinwand wirft. Bildhauer Knapp äußert sich ausdrucksstark in freier Objektkunst wie auf gralischem Terrain und präsentiert damit eine weitere Seite seines fundierten Gestaltungsspektrums.

Auf für heutige Verhältnisse überragenden Niveau im Bereich keramischer Gestaltung zeigt sich Heidrun Kohnert. Ihre präzise Formgebung und Stilsicherheit im Rakubrand beweist sich in bestechend ausgeführten Doppelwandgefäßen, Skulpturen und Wandreliefs, Kohnerts Handschrift meidet jeglichen Showeffekt, hebt damit den Wert des Kunsthandwerklichen Über den Stellenwert heutiger Trends zur konturlosen Keramikproduktion vieler Laiendarsteller, die sich selbst für Künstler halten.

Bildunterschriften:
Objekte aus Stahl von Jürgen Knapp sind bis zum 20. Januar bei der Ausstellungspremiere im Atelier BerGer zu sehen.
Galerist Berger (rechts) konnte auch Ratsfrau Schönbohm begrüßen, die mit ihrem Einsatz 1998 den Abriss des Hauses verhindert hatte. Fotos (2): Ernst

2000-??-??

Forum für junge Künstler

Eröffnung Atelier Berger / Vernissage mit Arbeiten von drei Künstlern

Von Nicole Baumann

Ein neues Forum für das Werkschaffen zeitgenössischer Künstler ist seit heute in Delmenhorst zu finden: Das Atelier Berger an der Stedinger Landstraße 5. Zur Galerieeröffnung und gleichzeitigen Vernissage warten die Verantwortlichen gleich mit drei Einzel-Ausstellungen von Künstlern auf, deren Arbeiten einerseits durch die Schaffung neuer Bildsprachen, andererseits durch moderne und dekorative Kunsthandwerke, den heutigen Zeitgeist reflektieren.

Mit von der Partie ist die Künstlerin Gabriele Schnars. Sie zeigt in den Räumen der restaurierten Villa etwa 45 abstrakt-wirkungsvolle Bilder in öl- und großzügig aufgetragener Mischtechnik, deren Farbgebungen im Zuge der Betrachtung ihre eigene Symbolik entfalten. Zusätzlich präsentiert Gabriele Schnars zahlreiche Selbstponraits, die teilweise an die Werke alter Meister erinnern.

Die zweite im Bunde ist die Keramikerin Heidrun Kohnert. Dominiert von der ästhetisch-dekorativen Idee wirken ihre außergewöhnlichen keramischen Gefäße und Skulpturen wie vorzeitliche Relikte.

Der Delmenhorster Bildhauer Jürgen Knapp zeigt indes zahlreiche MetallObjekte, die sich als gerahmte Seiden-Drucke an den Wänden der Galerie wiederfinden. Ob als bildnerische Arbeit oder als Objekt - im Vordergrund seiner Werke steht die schlichte figürliche Form.

Die Eröffnungsausstellungen sind noch bis zum 20 Januar 2001 zu sehen. Zu den wechselnden Ausstellungen im Atelier Berger sind zukünftig auch Matinee und Lesungen geplant.

Bildunterschrift:
Der Delmenhorster Bildhauer Jürgen Knapp zeigt derzeit eine Auswahl seiner Objekte im Atelier Berger. Foto: Konczak

2000-??-??

Kunst als Reflexion auf Zeit und Kunst

Jürgen Knapp versteht sein Atelier auf der Nordwolle als Zentrum für Bildhauerkunst in Delmenhorst

Von unserem Mitarbeiter Georg Jauken

Delmenhorst. Jürgen Knapp ist Bildhauer. 1999 eröffnete er das „Knapp-Atelier auf der Nordwolle". Es befindet sich zwischen dem früheren Pförtnerhaus der Nordwolle mit dem Widderportal und dem ehemaligen Transformatorengebäude direkt an der Delme, Es ist eine Werkstatt für Kunst und Handwerk. Knapp versteht sein Atelier als „Zentrum für Bildhauerei in Delmenhorst''“ , als Begegnungsort von Kunstinteressierten und Künstlern. Hier arbeiten der Profi und Laien. Regelmäßig finden Kunstkurse, Wochenendseminare und Gastveranstaltungen mit Künstlern der Region statt.

Laien können in der „offenen Werkstatt" eigene Arbeiten verwirklichen. Auf Wunsch gibt Knapp Hilfestellungen, und er stellt Werkzeuge und Material zur Verfügung. Regelmäßig arbeitet er mit Jugendhäusern und Schulklassen zusammen, und einmal im Jahr wird die Replik eines historischen Gegenstandes der 500 Jahre alten Delmenhorster Töpferkunst-Tradition „Dwoberger Ware" in ursprünglichen Verfahrensweisen und in limitierter Auflage hergestellt.

Jürgen Knapp wurde 1952 in Mönchengladbach geboren und wuchs in Delmenhorst auf. 1977 begann er sein Studium der Bildhauerei bei Professor Altenstein an der Kunsthochschule in Bremen. Seine erste Ausstellung hatte er 1981 in Osnabrück, drei Jahre später gelangte seine erste Bronzestatue „Marktschreier" in öffentlichen Besitz. Sie wurde auf dem Delmemarkt in Bremen aufgestellt. Seine Arbeiten „Denkmal Willi Pensel" (1992) und „Konzerngeschichte" (1995) stehen im Fabrikmuseum unweit des Ateliers auf dem Nordwolle-Gelände.

Jürgen Knapp arbeitet gerade am Gerippe eines Delfins. Die Gipsplastik soll einmal eine Haut aus Fliesenmosaik im Stil der 60er Jahre erhalten. Sie gehört zu einem Schülerprojekt, in dem er gemeinsam mit den jungen Leuten einen Schulhof neu gestaltet.

Schüler gehören zu den Laien, mit denen Knapp viel zusammen arbeitet. Kunst sei nichts für die breite Masse, sagt Knapp, anders als die Musik, die schon allein durch ihre große Verbreitung via Radio viel populärer sei. Dadurch gebe es in der Musik viel mehr Nachahmer und letztlich mehr Musiker. Wer in sein Atelier komme, habe dagegen schon ein spezielles Interesse. Abgesehen von den Schülern seien sie meist schon Mitte 50, aber manchmal kämen auch Jüngere.

Was die Kunstszene in Delmenhorst angehe, die habe sich in all den Jahren wenig verändert seitdem er 1984 auf die Nordwolle kam. Ihn selbst habe das billige Atelier in den alten Hallen angezogen sowie das interessante Umfeld. Das Nordwolle-Gelände sei die einzige reizvolle Gegend für einen Künstler in Delmenhorst. Doch das Entscheidende für die Kunst sei das Publikum. Knapp findet sein Publikum, seine Käufer unter Freunden und Geschäftsleuten in der gesamten Region Oldenburg / Bremen und darüber hinaus. Er sieht es als seine Aufgabe an, im Stadtteil und mit Jugendlichen zu arbeiten. Auch Auftragsarbeiten gehören für ihn zum künstlerischen Spektrum. Das war im 19. Jahr-hundert und selbst beim großen Michelangelo nicht anders. Auch Restaurierungen und Sonderanfertigungen machen einen großen Teil von Knapps Arbeit aus, Nur zu machen, was ihm selbst gefällt, hält er für einen Luxus. „Den muss man sich leisten können."

So stehen im Garten, zwischen Wohnhaus und modernem Ateliergebäude, das in seinem Stil zu den vorhandenen Gebäuden des Nordwolle-Geländes gut passt, einige große Skulpturen aus Holz neben Arbeiten aus Stahl in allen Größen. Manche scheinen angefangen und nie beendet, und im Atelier muss man die Skulpturen Knapps zwischen Formen und Arbeiten seiner Schüler regelrecht suchen.

Sein Bedürfnis, sich über Formen auszudrücken, entstand als Jugendlicher. Damals hatte Knapp „eher zufällige Begegnungen" mit Skulpturen, die so lebendig waren, das s er „ganz verzaubert war von der Wesensbeschaffenheit und Lebendigkeit" der Figuren. Bei Ausstellungseröffnungen lernte er „tolle Bildhauer" kennen. Mit 17 oder 18 Jahren begann er, aus Ton erste Figuren zu schaffen, nahm erste Spuren zur Kunst auf, indem er sich an dem abarbeitete, was er kannte und daraus neue Ideen und Ausdrucksformen entwickelte. Vorher hatte er bereits gezeichnet. Das macht er heute noch, wenn er eine neue Skulptur oder Plastik entwirft.

Aufträge hatte er seit dem Studium. Er habe Glück gehabt, denn Skulpturen seien in dieser Zeit gefragt gewesen. „Zufälle, die das Leben bestimmen", nennt Jürgen Knapp das. Seine Ideen entwickeln sich als Szenario von Figuren mit bestimmten Ausdrucksweisen. Dann arbeitet er daraufhin, bis sie einen bestimmten Stand erreicht haben, und lässt sie sich in bestimmte Richtungen entwickeln.

Seine künstlerische Arbeit versteht Knapp als Reflexion auf die Zeit und auf die Kunst. Wichtig ist ihm, dass seine Figuren sinnlich sind. Dabei versucht er, eine Essenz aus Figürlichem und Abstrakten zu schaffen, um sich einem Gestischen anzunähern. Was er mache, sei ein ständiges Versuchen, sagt Knapp, da das, was er suche, über das Abspulen von Erfahrungen hinausgehe. Ob es sich beim Material um Holz, Ton, Sandstein oder sonst etwas handelt, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Eine Figurenserie, die in seiner Werkstatt steht, hat er aus Kartoffeln geformt und anschließend lasiert.

Zurzeit arbeite er an etwas größeren Skulpturen. Als Beispiele zeigt er seine jüngsten Arbeiten aus Mauke. Daran, dass sie offenbar mal sitzende, mal kniende Personen darstellen, wird nur noch erinnert. Das Material, die Mauke, ist nur noch so geformt als ob. Es sind keine realen Figuren mehr, sondern archaische, erklärt Knapp. Sie seien von Figuren, Inhalten, Funktionen entbunden, und in diese Richtung wolle er in nächster Zeit weiter arbeiten.

"Weser Kurier"

2002-04-18

Schülerprojekt Karlstraße

Stolz präsentierten die Schüler der Karlstraße den fertig gestalteten Pinguin, der Teil des Schulschildes sein wird. Der Betonguss wurde mit bunten Fliesen beklebt und ist witterungssbeständig. Sechs Schüler und zwei Ergotherapeuten haben zusammen mit dem Bildhauer Jürgen Knapp an dem Werk gearbeitet. Als nächstes wird ein Walross in Angriff genommen. Bis zu den Sommerferien soll das Schulschild fertig gestellt sein. Doch im Moment benötitigen die 14- bis 18-Jährigen noch Fliesen in allen Farben. Wer sich mit Fliesenresten oder Spenden am Projekt beteiligen möchte, wird gebeten sich unter der Rufnummer 04221/12730 zu melden.

"Delme Report"

Jürgen KnappFoto: Lampe

2002-08-19

Tierisches Befreiungskomitee

Schule an der Karlstraße präsentierte sein kreatives Namensschild

Von unserer Mitarbeiterin Kerstin Spanke

DeImenhorst. „Eigentlich sollte es nur ein kleines Namensschild werden, doch dann entstand dieses großartige Werk", freut sich Direktor Klaus Oenning-Terhart. Eine tierisches Begrüßungskomitee aus Wal, Pinguin und Seehund kündigt nun an, was sich im Gebäude befindet: Die Schule an der Karlstraße

Mit einem großen Sommerfest wurden am vergangenen Sonnabend die drei bunten Mosaiktiere eingeweiht. „Bienenfleißig" hatten sechs Schüler gemeinsam mit dem Delmenhorster Künstler Jürgen Knapp ein ganzes Schuljahr in dessen Atelier auf der Nord wolle am kreativen Namensschild ihrer Schule gearbeitet. Aus Beton und bunten Fliesenscherben entstanden schließlich die drei fröhlichen Tierskulpturen. „Alle waren mit viel Engagement und Eifer dabei", lobte Knapp die jungen Künstler.

Dass das kreative Projekt überhaupt zustande kam, ist unter anderem dem Förderverein der Schule zu verdanken, der die Finanzierung übernommen hatte. Großen Dank sprach Direktor Oenning-Terhart auch den privaten und gewerblichen Sachspendern zu: „So mancher wird hier nun seine Lagerware oder die alten Badezimmerfliesen ganz neu entdecken", versprach er.

Viel zu entdecken gab es auch beim Sommerfest, Gemeinsam konnten Schüler, Eltern und Lehrer an einem großen Filzteppich arbeiten. Der Wandbehang, der die neuen Schulsymbole Seehund, Wal und Pin-guin zeigt, wurde am Ende des Festes versteigert. Für Spaß sorgten außerdem die zahlreichen Mal- und Spielaktionen.

"Weser Kurier"

Jürgen KnappAls tierisches Begrüßungskomitee erwarten nun Seehund, Pingiun und Wal die Besucher der Schule an der Karlstraße. Sechs Schüler haben gemeinsam mit dem Künstler Jürgen Knapp die bunten Mosaikfiguren erarbeitet. Foto Ingo Möllers

2005-03-30

Schutzpatron der „Hütte“ jetzt an seinem Platz

SKULPTUR 800-Kilo-Werk aufgestellt

Innerhalb von drei Monaten schufen Jugendliche unter Anleitung des Bildhauers Jürgen Knapp das Kunstwerk. Gefördert wurde das Projekt mit EU-Mitteln.

Delmenhorst/szy – Ein Schutzpatron in Gestalt eines steinernen Löwen, aufrecht sitzend auf einem kunstvoll gestalteten Sockel, begrüßt seit gestern die Besucher des Jugendhauses an der Sachsenstraße. Vor der „Hütte“ hat die Skulptur, die von Jugendlichen unter Anleitung des Künstlers Jürgen Knapp im Rahmen des Programmes „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ angefertigt wurde, jetzt einen festen Platz. Der Aufstellung des 800 Kilogramm schweren Kolosses gestern Mittag ist die künstlerische Arbeit im Knapp-Atelier vorausgegangen. Seit Januar trafen sich bis zu 15 Jugendliche drei Mal pro Woche in der Werkstatt des Bildhauers, um unter dessen Anleitung das Kunstwerk anzufertigen. Mit dabei waren auch stets zwei Mitarbeiter des Jugendhauses. Vom Sammeln von Ideen bis hin zum letzten Arbeitsgriff waren die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren mit Eifer bei der Sache und schufen den kunstvoll gestalteten Mosaiksockel mit phantasievollen Mustern und den Inschriften „Druschba“ (Freundschaft) und „Vertrauen“. Anschließend ging es ans Gießen der Figur. Der Löwe, der auf dem Sockel thront, soll gleichermaßen Kraft und Freundschaft symbolisieren und die Besucher des Jugendhauses willkommen heißen.

Gefördert wurde die Aktion aus einem Sozialfonds der Europäischen Union, die dem Wohnquartier Wollepark für das Programm „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ 100000 Euro zur Verfügung stellte. Diese Mittel werden auf insgesamt 14 so genannte Mikroprojekte verteilt. Eines davon war die Aktion „Eine Skulptur für die Hütte“. Ein weiteres folgt in Kürze.

Wie Jürgen Knapp berichtet, beginnt bereits in der kommenden Woche auf der Wiese vor dem großen Teich im Wollepark das Sandsteinprojekt. Nach der Anlieferung des Rohmaterials wird der Bildhauer auf der Wiese ein Freiluftatelier eröffnen, in dem er gemeinsam mit jungen Bewohnern aus dem Wohnquartier Sandsteinskulpturen anfertigt. Mindestens sechs Jugendliche werden sich nach Einschätzung des Künstlers beteiligen. Da es sich jedoch um ein offenes Projekt handelt, sei von einer höheren Teilnehmerzahl auszugehen. Die Kunstwerke entstehen in einem Zeitraum von drei Monaten und werden nach Ablauf des Sandsteinprojektes an verschiedenen Stellen im Wollepark aufgestellt.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappMahrin (14), Andy (11) sowie die 13-jährige Christina und die gleichaltrige Linda präsentierten gestern Mittag die von Jugendlichen geschaffene Skulptur für die „Hütte“. Foto: Tammo Ernst

2005-03-30

Löwe bewacht das Jugendhaus Sachsenstraße

Jugendliche der „Hütte" schufen mit Bildhauer Jürgen Knapp Skulptur / Kunstprojekt beendet

Von unserer Redakteurin Marion Schwake

DELMENHORST. Die Löwenskulptur, die Teenager des Jugendhauses an der Sachsenstraße gemeinsam mit dem Bildhauer Jürgen Knapp angefertigt haben, steht jetzt vor der „Hütte". Mit der Aufstellung des Objekts, das Stärke symbolisieren soll, läuft auch das Projekt aus, an dem zehn bis 15 jugendliche Besucher der „Hütte" drei Monate lang gearbeitet haben. Es handelt sich um eines von insgesamt vier aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanzierten „Mikroprojekten" im Wollepark, für das das Quartiersmanagement die Trägerschaft hat, wie Daniel Wölfle gestern berichtete.

In enger Kooperation mit dem Jugendhaus an der Sachsenstraße und unter künstlerischer Anleitung des Bildhauers Jürgen Knapp werkelten die Heranwachsenden ein viertel Jahr lang an der Löwenskulptur. Drei bis viermal pro Woche trafen sich die 13- bis 16-jährigen, um das Objekt zu entwerfen und zu gestalten. Immer dabei Thomas Köhler und Ilka Maschmann, Mitarbeiter der „Hütte".

Die Skulptur, für die die Stahlkonstruktion zusammengeschweißt, der Zement für den Sockel hergestellt sowie die detaillierte Mosaikverzierung realisiert werden musste, spiegelt in Symbolen und Sprache die internationale Besetzung der Projektgruppe wieder. Neben Flaggen aus den Herkunftsländern der Teenager sind Begriffe eingearbeitet, die für Freundschaft, Vertrauen und Spaß stehen. Die Teilnehmer haben ihre Gemeinschaftsfähigkeit beweisen und gleichzeitig verschiedene handwerkliche Arbeitsweisen und Arbeitstechniken als Vorgeschmack auf ihre Berufsausbildung kennengelernt, Bedingungen für die Finanzierung dieser Projekte.

Ein nächstes, auch aus dem Europäischen Sozialfonds gefördertes Projekt kündigte Jürgen Knapp gestern an. Er baut von Anfang April bis Ende Juni mit interessierten Jugendlichen Sandsteinfiguren, die im Wollepark ihren Platz finden sollen. Auch dieses Projekt soll die Gemeinschaftsfähigkeit fördern und einen Einblick in das Berufsspektrum vermitteln. Wer Interesse hat, daran teilzunehmen, kann sich an das Nachbarschaftsbüro, Telefon 123983, wenden.

"Weser Kurier"

Jürgen KnappDie in einem Projekt mit dem Bildhauer Jürgen Knapp entworfene und gestaltete Löwen-Skulptur wacht seit gestern über das Jugendhaus an der Sachsenstraße. FOTO: INGO MÖLLERS

2005-??-??

Künstlerisches Quartett

Heute Ausstellungs-Eröffnung bei BerGer

khm Delmenhorst. Ein bekanntes Trio und ein neuer Künstler aus Salzgitter geben sich ab heute und dann bis zum 17. Januar im Atelier BerGer die Ehre. Jürgen Knapp tritt mit Skulpturen und Frottagen an, Kollegin Heidrun Kohnert aus Bassum mit Keramiken, Gefäßen und Skulpturen aus Ton. Gabriele Schnars aus Berne (Wesermarsch) zeigt abstrakte, erdige Bildkompositionen. Erstmals stellt der Kunsterzieher Dieter Michaelsen im Atelier BerGer aus. Der 1940 in Oldenburg Geborene zeigt Aquarelle und Grafiken. Seit 1972 ist er Mitglied der „Salzgitter-Gruppe“, die bereits in Helmstedt, Bad Salzuflen und im finnischen Imatra ausstellte. Mit archaischen Intensionen beschäftigt sich das Werk Heidrun Kohnerts. Skulpturen aus rotem Ton und Ziegelfragmenten erinnern an italienische Landschaften wie friesische Architektur. Jürgen Knapp beschäftigt sich mit dem Umdeuten industrieller Hinterlassenschaften.

Zur Eröffnung um 19 Uhr spricht Kulturdezernent Bernd Müller-Eberstein.

"Delmenhorster Kreisblatt"

2003-07-31

Eulenspiegelei mit Geplätscher

DK-SERIE Teil II: Jürgen Knapps Tänzer

Seit 1985 tanzt die lebensgroße Brunnenfigur am Eingang zur Fußgängerzone. Zu Anfang zeigten sich nicht alle Bürger erfreut über das Plätschern.

delmenhorst iwi – Ein Balanceakt zwischen verschiedenen Interessen ist die Gestaltung einer Fußgängerzone. Das erzählt Jürgen Knapps Eulenspiegelei aus Bronze jedem Passanten, der dem Brunnen am City-Center einen aufmerksamen Blick gönnt. Seit 1985 scheint der 1,70 Meter große Tänzer, umspült von Wasserfontänen, zwischen Traum und Wirklichkeit zu balancieren. Das unstatische Element, das die Figur prägt, ist typisch für viele Plastiken des auf der Nordwolle lebenden und arbeitenden Bildhauers. Seinen Arbeiten sitzt der Schalk im Nacken. Kein Wunder: Standen doch die höfischen Moresquentänzer, die Weisen mit Narrenfreiheit, Pate bei den Entwürfen vieler Knapp-Arbeiten. Vor nicht langer Zeit platzierte Knapp einen ebenso schalkhaften sitzenden Widder im Neubaugebiet des ehemaliegen Industrie-Arreals Nordwolle.

„Meinen Figuren soll man immer etwas Humor abgewinnen können, auch vor ernstem Hintergrund“, hat Knapp einmal bei einem Atelierbesuch gesagt. Und Schamanen und sich windende Spitzbuben, die es faustdick hinter den Ohren haben, grinsten den Besucher dabei aus Gipsaugen an.

Der 1952 in Delmenhorst geborene Künstler hat an der Bremer Hochschule für gestaltende Kunst vorwiegend bei Professor Bernd Altmeier studiert. In der Bremer Neustadt steht am Delme-Markt sein bronzenen „Mann mit Fisch“ als Hommage an das einst wichtigste Gewerbe in der Küstenregion.

In seiner Heimatstadt ist Knapp solo oder mit Künstlerkollegen immer wieder auf wichtigen Ausstellungen in der städtischen Galerie vertreten, setzt bei Workshops mit Schülern kunstpädagogische Akzente. Eines seiner jüngsten Schülerprojekte ist vor der Schule an der Karlstraße zu sehen: Das tierische Mosaik-Trio Wal, Robbe und Pinguin wurde zum Aushängeschild der Sonderschule.

Es gab Zeiten, da musste die Figur am City-Center mittags auf dem Trockenen tanzen. Anlieger hatten sich ein Jahr nach der Einweihung der Brunnenplastik über den Lärm beschwert, den die plätschernden Wasserspiele verursachten. Mehrere Jahre lang musste der Tänzer daher von 13 bis 15 Uhr Mittagspause machen. Er verharrte quasi in Ruhestellung. Denn das Wasserspiel als Teil des Gesamtkonzeptes ist notwenig, um den Anschein einer Bewegung zu vermitteln. Jürgen Knapp hatte deshalb damals verärgert auf das Mittags-Ritual reagiert. Der Tänzer nahm keinen Schaden. Schließlich war er es gewöhnt, zwischen den Fronten zu taumeln.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappBrunnenfigur

2004-12-22

Siebtklässler auf den Spuren der expressionistischen Kunst

KUNSTPROJEKT Schüler der Realschule Lilienstraße formen Portraitkopf nach

Seit November bewegen sich 24 Realschüler in der Werkstatt der Städtischen Galerie auf den Pfaden des Expressionismus. Zurzeit formen sie eigene Unikate eines Portraitkopfes von William Wauer nach.

Delmenhorst/khm – „Ich habe noch nie mit Ton gearbeitet, das macht Riesenspaß“, meint eine Siebtklässlerin, die gerade die Luft aus einem Klumpen Ton herausläßt. Dabei muss sie den Klumpen ordentlich auf die Arbeitsplatte werfen. Andere finden die Atmosphäre inmitten der Sammlung Stuckenberg mit den vielen Bildern an den Wänden einfach schön. Offensichtlich muss es nicht immer ein Schulraum sein, in dem Kunstunterricht Spaß macht.

Seit Ende November sind die insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a und 7b der Realschule Lilienstraße eine Doppelstunde pro Woche zu Gast in der Städtischen Galerie. Gemeinsam mit Lehrerin Waldtraud Zech und Kunsthistorikerin Dr. Wiebke Steinmetz formen und schwärzen sie nicht nur ihre eigenen Unikatbüsten vom Bronzeportrait William Wauers ab, der einst „Sturm“-Galerist Herwarth Walden portraitierte. Sie fertigen zudem eine Mappe mit Tagebuch und Fotos, erstellen Steckbriefe des Künstlervorbildes, notieren ihre eigenen Empfindungen bei der Arbeit und bereiten eine Ausstellung mit ihren Werken in der eigenen Schule vor.

Insgesamt wird drei Monate lang intensiv an diesem einmaligen Projekt gearbeitet, das mit ersten Zeichnungen der Skulptur Wauers begann und abschließend als Schulbeitrag zum bundesweiten Wettbewerb „Kinder zum Olymp“ (das dk berichtete) eingereicht wird.

Neben der gestalterischen Tonarbeit in Werkstatt und Ausstellungsräumen der Städtischen Galerie fließt gemeinsame bildhauerische Arbeit im Atelier von Jürgen Knapp auf der Nordwolle und ein Besuch bei dessen Bildhauerkollegen Bernhard Büsing in den Projektablauf mit ein. Die Arbeit mit Jürgen Knapp wird finanziell von der Deutschen Bank gesponsert.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappMit Eifer sind Siebtklässler der Realschule Lilienstraße zurzeit in der Sammlung Stuckenberg dabei, den Bronzekopf des portraitierten „Sturm“-Galeristen Herwarth Walden nach zu formen.

2005-06-01

Steinblöcke am Wolleparksee nehmen deutlich Gestalt an

Bildhauer-Projekt soll Qualifikationen Jugendlicher für den Arbeitsmarkt fördern

Die Kunstwerke entstehen im Rahmen des Programmes Lokales Kapital für soziale Zwecke, das mit Mitteln aus dem EU-Sozialfonds gefördert wird.

Delmenhorst (szy). „Die Jugendlichen sind mit viel Geduld und Ausdauer bei der Sache“, bescheinigte Simona Schmidt vom Nachbarschaftsbüro im Wohnquartier Wollepark den Mädchen und Jungen, die gestern Nachmittag trotz dunkler Wolken und Regenschauern am Wolleparksee mit Hämmern und Meißeln große Sandsteinblöcke bearbeiteten. Bis Ende Juni sollen aus den ehemals großen Quadern Figuren entstehen. Schon jetzt haben die Blöcke deutlich Gestalt angenommen. Neben einer Schildkröte, deren steinerner Schild von Sandra die letzten Konturen erhält, ist an einem anderen der Sandsteine deutlich das Antlitz eines Drachen zu erkennen. Und auch der Haifisch mit seinem weit aufgerissenen Maul und den spitzen Zähnen ist selbst ohne das bereitliegende Plastikmodell leicht als solcher zu identifizieren. Die Skultpuren, die unter der künstlerischen Anleitung von Bildhauer Jürgen Knapp von Jugendlichen und jungen Erwachsenen angefertigt werden, entstehen im Rahmen des Programmes Lokales Kapital für soziale Zwecke (Los) und werden mit Mitteln aus dem Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. Laut Simona Schmidt soll das seit April laufende Projekt gleichermaßen die Qualifikation der jungen Teilnehmer für den Arbeits- und den Ausbildungsmarkt sowie die Beschäftigungsfähigkeit fördern und den sozialen Zusammenhalt im Quartier verbessern. Das Freiluftatelier war nach Angaben von Simona Schmidt und Jürgen Knapp bewusst als Veranstaltungsort gewählt worden, um, so Schmidt, „auch die Öffentlichkeit mit einzubeziehen“. Entsprechend habe sich die Werkstatt unter freiem Himmel im Laufe der vergangenen Wochen insbesondere bei schönem Wetter zum beliebten Treffpunkt entwickelt. Dabei sei es zu zahlreichen Gesprächen mit Passanten gekommen. Diese hätten nicht mit Lob gespart, was die jungen Leute bei ihrer Arbeit bislang zusätzlich motiviert habe.

Noch bis Ende Juni werden die Arbeiten auf der Wiese am Wolleparksee fortgesetzt. Dann begeben sich die Organisatoren gemeinsam mit dem Fachbereich Stadtgrün und Naturschutz im Bereich des Wohnquartiers Wollepark auf die Suche nach Standorten für die Skulpturen. „Eines der Kunstwerke könnte beispielsweise im Bereich des abgerissenen Kioskes im Wollepark aufgestellt werden“, so die Vertreterin des Nachbarschaftsbüros. Denkbar sei auch, den Projektabschluss und das Aufstellen einer der Skulpturen mit einem Fest zu feiern.

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappDer Plastikhai dient Tahir (28) als Modell. FOTO: Tammo Ernst

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"Handzahmes Schäfchen" aus Bookhorner Klinker

Bildhauer Jürgen Knapp stellte neue Skulptur auf der Nordwolle vor

khm Delmenhorst. Der Widderbock über dem Wolle-Fabriktor am Pappelhof hat seit gestern auf dem Nordwolleareal eine amüsante Konkurrenz bekommen. Im Beisein von Bewohnern und des Stifters Walter Hohnholt (Diva-Bau) übergab Bildhauer Jürgen Knapp gestern an der Otto-Jenzok-Straße seine humorvolle Widder-Skulptur. Knapps „handzahmes Schäfchen" ist für Anwohner und Passanten mit Sicherheit ein Augenschmaus. Genußvoll auf den Hinterbacken  sitzend und den gehörnten Schädel locker auf einem Pfahl abgestützt, präsentiert sich der "Diva-Widder" als echtes Prachtexemplar und als „Pan, Gott der Herde", wie Knapp mit ironischem Blick auf die bereits vorhandenen Widder-Polier auf der Wolle bei der Übergabe festhielt.

Kurios ist auch das "deutlich zurückgenommene Geschlechtsmerkmal" des freien Wesens, das Knapp als Fabelwesen gedeutet haben mächte. Fünf Monate hat der Bildhauer an seinem rotem Kunststeinguß-Exponat gearbeitet. Als Grundmaterial diente ihm dabei zermahlener Bookhorner Klinker, der früher als Material für das Straßenpflaster auf der Nordwolle verarbeitet wurde.

Wie Stifter Hohnholt hofft Gestalter Knapp jetzt auf hohe und anhaltende Akzeptanz bei den Anwohnern. Hohnholt: „Vielleicht wird noch mit Hilfe der Stadt eine Bank errichtet, die Passanten das Verweilen vor der Kunst am Bau leichter macht."

"Delmenhorster Kreisblatt"

Jürgen KnappAls genüßlich dreinblickender Vertreter der Schafszunft beweist sich der in Kunststein gefertigte Diva-Widder auf der Nordwolle im Profil. Das neue Exponat stammt von Bildhauer Jürgen Knapp. Foto: Ernst

2005-06-01

Neuer „Delmestädter" taucht bald ab

Fünf Meter langes Krokodil soll am Freitag in den See Am Wollepark gelassen werden

Von NICOLE BAUMANN

Während im schottischen Lochness das Seeungeheuer „Nessi" sein Unwesen treibt, können sich die Delmenhorster auf ein eher niedlich wirkendes Reptil freuen, das demnächst den kleinen See Am Wollepark bewohnen wird. Dabei handelt es sich um ein etwa fünf Meter langes Krokodil.

Angst brauchen die Parkbesucher vor dem neuen „Delmestädter" jedoch nicht zu haben. Der Grund: Das Reptil ist aus einem großen Eichenstamm gefertigt. Verantwortlich dafür sind der Delmenhorster Bildhauer Jürgen Knapp und die Jugendlichen aus den Jugendhäusern Sachsenstraße und Wittekindstraße, die bereits seit Montag eifrig an dem Ungetüm basteln.

Die Idee für den ungewöhnlichen Seebewohner ist im Rahmen der Sanierungsarbeiten des Wolleparks entstanden. Nachdem rund zwei Jahre ABM-Kräfte und Stadtgrün-Mitarbeiter auf dem alten Gelände gegraben, gepflanzt und geackert hatten, erstrahlte der Wollepark im Mai diesen Jahres im neuen Glanz. Das I-Tüpfelchen der Umgestaltung ist jetzt das Krokodil, das am kommenden Freitag zu Wasser gelassen werden soll. Dort wird es dann aus „Sicherheitsgründen" an einer Kette befestigt ...

"Delme Report"

Jürgen Knapp Bereits seit Montag arbeiten die lugendlichen aus den Jugendhäusern Sachsenstraße und Wittekindstraße zusammen mit dem Bildhauer Jürgen Knapp an dem neuen Seebewohner. Foto: Konczak

Krokodil im Wolleparksee

Jürgen Knapp schnitzt mit Kindern

Von unserem Redakteur Gerd Weber

Delmenhorst. Die Enten im Wolleparksee bekommen Gesellschaft: Ein baumlanges Krokodil wird nach den Ferien in dem See ausgesetzt. Noch ist das Reptil ein Landbewohner, liegt auf zwei Holzböcken am Ufer und versteht sich gut mit den Hunden des Wolleparkviertels. Bis Ende der Woche schnitzen Kinder und Jugendliche aus den beiden städtischen Jugendhäusern an der Sachsenstraße und Wittekindstraße unter Anleitung des Bildhauers Jürgen Knapp an dem Krokodil.

Beißen kann es noch nicht

Der Kopf ist schon fast fertig, beißen kann das Krokodil aber noch nicht, es fehlen noch die Zähne. Die Kinder seien fleißig bei der Arbeit, hätten großen Spaß an der Holzschnitzerei, lobt Jürgen Knapp seine jungen Helfer.

Und auch Kinder, die zufällig vorbeikommen, greifen schon mal zu Hammer und Hohlmeißel und bearbeiten den Eichenstamm oder benutzen den Alligator als Ruhebank. Jürgen Knapp arbeitet, damit die Kinder es beim Meißeln nicht so schwer haben, die Konturen des Krokodils vorher mit der Säge heraus.

Holzspäne flogen nur so

Zu den Jugendlichen, die beim Spazierengehen das Krokodil im Park entdeckten und gleich mit Hand anlegen wollten, gehörten Claudia und Nina, beide zwölf Jahre alt und künstlerisch begabt. Und da Werkzeug genug vorhanden ist, legten sie gestern Nachmittag denn auch gemeinsam mit dem 13-jährigen Umut los, dass die Holzspäne nur so flogen.

Die Anregung zu der Aktion hatte Günther Gimbel von der Abteilung Stadtgrün der Delmenhorster Stadtverwaltung im Zuge der Überholung des Wolleparks gegeben. Und die Idee findet Anklang: Nicht nur die Mädchen und Jungen nehmen Anteil an der Holzschnitzerei, auch die Erwachsenen kommen vorbei, begutachten den Baumstamm, zählen die Jahresringe, wie Bildhauer Jürgen Knapp beobachtet. Und manchmal setzen sie auch die Arbeit der Kinder und Jugendlichen fort. Nach der Urlaubs zeit wird das hölzerne Reptil im Wolleparksee zu Wasser gelassen und seine Schwimmfähigkeit getestet.

"Weser Kurier"

Jürgen KnappClaudia (links) und Nina (rechts) gehören zu den Jugendlichen, die mit dem Bildhauer Jürgen Knapp an dem Krokodil arbeiten. Foto: Ingo Möllers

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Seine „Idole” bestehen aus „Mauke”

Der Delmenhorster Bildhauer Jürgen Knapp bringt außergewöhnliche Materialien in Form

Von unserer Mitarbeiterin Britta Fengler

Was kann man wohl mit Kalk, Lehm, Stroh und Pferde-Urin anfangen? Nichts, wird so mancher sicher naserümpfend antworten. Einer jedoch weiß mit diesen natürlichen Materialien allerhand anzufangen: Jürgen Knapp. Der in Delmenhorst lebende Künstler fertigt daraus Figuren an: die „Mauke-Figuren”. „Mauke” ist dabei nichts anderes als der Begriff für das Gemisch.

In Belgien wurden früher Häuser auf diese Art und Weise gebaut. Dieses Gemisch für Lehm wände hat Knapp für ein Steinzeithaus verwandt, das er gebaut hat. Bei seiner Suche, wie er das Gebäude auf Dauer haltbar machen kann, stieß er eben auf diese „Mauke”. Doch was wäre ein Künstler, wenn er nicht versuchen würde, noch mehr aus diesen für heutige Verhältnisse eigenartigen Materialien herzustellen?

Der Bildhauer Jürgen Knapp fertigte Figurenart. Diese Installationen und Skulpturen unter dem Titel „Idole, oder Mann und Maus” können nun in einer Ausstellung in Jade-Jaderberg bewundert werden. Die als „Idole” bezeichneten Skulpturen sind archaisch: Einfache Formen, fast naiv. In verschiedenen Größen hat Jürgen Knapp stark erotisierte weibliche Formen dargestellt. An die afrikanische Kunst erinnern die voluminös gestalteten Brüste der Plastiken.

Durch die Wahl des Materials sind die Skulpturen für draußen geeignet, was sicher den meisten aufgrund des Inhaltsstoffes Pferde-Urin sowieso am besten scheint. Dennoch, unangenehme Gerüche halten sich weitgehend in Grenzen. Nicht nur, daß Jürgen Knapp mit der Auswahl des Materials etwas schon fast Vergessenes wieder hervorholt, er hat mit der, Mauke” das Gemischgefunden, welches witterungsbeständig ist und vor allem durch seine Festigkeit und Plastizität besticht.

In einem bestimmten Verhältnis mischt der Bildhauer Kalk, Lehm, Stroh und Pferde-Urin mit einem Quirl in einem Kübel. Danach muß das Ganze reifen. Etwa zwei Tage später kann Jürgen Knapp das Material verarbeiten und mit dem Modellieren beginnen. Einen Tag muß die Skulptur noch trocknen. Danach kann sie platziert werden. Bei größeren Plastiken hilft sich Knapp mit einem Gerüst aus Holz oder Metall.

Für den Künstler war es wichtig, ein einfaches Material zu erhalten. So kann er auch spontan arbeiten. Im Laufe eines Jahres hat er rund 400 Liter Urin mit den anderen Bestandteilen der „Mauke” vermengt. Den Pferde-Urin bekommt er übrigens von Bekannten, deren Tieren einfach ein Eimer bei ihrem Geschäft” untergehalten wird. Mit Tierquälerei hat dies nichts zu tun, ganz im Gegenteil zu den auf Farmen gehaltenen Pferden, die an einen Schlauch angeschlossen, ständig Urin für Medikamente liefern müssen, damit den Frauen die Wechseljahre erleichtert werden.

Den Großteil seines Materials lagert der Delmenhorster Künstler, dessen lebensgroße Bronze „Der Tänzer” den eigens entworfenen Brunnen in der hiesigen Innenstadt schmückt, in einem Überseecontainer. Seit 1984 lebt er auf dem Nordwolle-Gelände in einem hübschen alten Klinkersteinhaus. Davor schlängelt sich die Delme entlang, der vor seinem Haus liegende Stau erinnert an einen Wasserfall. Es ist irgendwie romantisch. Jürgen Knapp fühlt sich auch richtig wohl, er möchte dort bleiben. Doch die Situation für einen Delmenhorster Künstler, auch den Kollegen von Knapp geht es ähnlich, ist nicht gerade einfach. Seit zwei Jahren hat er sein Atelier wieder im Haus, dort, wo andere Menschen den Feierabend genießen, im Wohnzimmer. Rund um das Haus ist die Werkstatt verteilt.

Neben seiner freien Tätigkeit veranstaltet der Künstler regelmäßig Arbeitsgemeinschaften an der Lessingschule und der Integrierten Gesamtschule. Dort können die Kinder gemeinsam mit dem Künstler mit Werkzeug und den Werkstoffen Holz und Stein umgehen. Diese Arbeiten im Abenteuerbereich bereiten Jürgen Knapp neben Auftragsarbeiten ungeheuer viel Spaß.

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Jürgen Knapp„Großes Idol” hat der Bildhauer die Plastik mit den blau bemalten Brüsten genannt. Mit Farbaufträgen setzt Jürgen Knapp bei einigen seiner „Mauke”-Arbeiten Akzente. bf/Foto: Helga Berger

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Pinguin mit Mosaik-Gefieder

Schild für die Schule an der Karlstraße nimmt langsam Formen an

VON NICOLE BAU MANN

Pinguine können zwar nicht fliegen, dafür sind sie vorzügliche Schwimmer und haben sich durch ihre unbeholfene watschelige Art an Land in die Herzen der Menschen getaucht. Ein kleiner Pinguin ist jetzt aus einem „Ei" im Atelier vom Delmenhorster Bildhauer Jürgen Knapp „geschlüpft."

Dieser putzige Neubürger ist allerdings nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Beton mit einem bunten „Gefieder" aus Mosaik-Steinchen. Gefertigt haben den etwa ein Meter hohen Pinguin, der ein Teil eines geplanten Schulschildes ist, sechs Jugendliche von der Schule an der Karlstraße.

Bereits seit Februar arbeiten die Schüler einmal pro Woche an dem Projekt, das voraussichtlich im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein soll. Bis dahin fehlen allerdings noch einige „Schmuckstücke" die das Schulschild komplett machen. Dazu gehören ebenso große Sympathieträger wie der kleine Pinguin: Eine Seerobbe und ein riesiger Wal, der auf seinem Rücken die Aufschrift „Schule an der  an der Karlstraße", aus bunten Mosaiksteinchen gefertigt, trägt.

"Delme Report"

Jürgen KnappJugendliche der Schule an der Karlstraße fertigen derzeit gemeinsam mit Bildhauer Jürgen Knapp ein Schulschild an. Der Pinguin ist bereits fertig. Foto: Konczak